Dieser Text darf mit freundlicher Genehmigung von Maria Bierwald und der RNZ veröffentlicht werden
Frühlingskonzert der Musikschule Südliche Bergstraße im Harres Sport- und Kulturzentrum
Nachdem ein großes Orchesterkonzert innerhalb der letzten beiden Jahre durch die Corona-Pandemie nicht möglich war, konnte am Sonntag im Festsaal des Harres in St. Leon-Rot wieder ein Orchesterkonzert der Musikschüler stattfinden. Sichtlich erfreut zeigten sich der Musikschulleiter Ansgar Sailer und Bürgermeisterstellvertreterin Anneliese Runde. Endlich konnten die jungen Musiker wieder auf ein realistisches Ziel hin arbeiten! Groß war die Freude darüber bei den Jugendlichen, aber auch bei Lehrern, Eltern und dem Publikum. Den Anfang machte das große Jugendorchester mit ca. 25 Jugendlichen unter der Leitung von Brygida Lorenz Mit dem „Promenaden-Thema“ aus Modest Mussorgskys Zyklus „Bilder einer Ausstellung“ eröffneten die Jungen und Mädchen das Konzert. Es folgten mehrere „Kinderstücke“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Ursprünglich für Klavier geschrieben, trug das Jugendorchester hier ein Arrangement dieser romantischen Stücke für Orchester mit viel Engagement vor. Mit einem fröhlichen Walzer von Franz Schubert endete der erste Auftritt des Jugendorchesters nach der langen Zwangskonzertpause.
Da in einem Jugendorchester oft eine hohe natürliche Fluktuation herrscht, war es für viele junge Musikanten sicher auch der erste Auftritt in dieser Formation, den sie unter der beherzten Leitung von Brygida Lorenz gut gemeistert haben. Ein „Celloorchester“ mit mehr als 25 Mitspielern gibt es nicht überall. An der Musikschule Südliche Bergstraße ist das „Celloorchester“ durchaus ein Aushängeschild für solide Arbeit im Kollegium. Die Leitung des Celloorchesters hatte Brygida Lorenz. Mit sauberem Strich trugen die Jugendlichen zunächst ein bekanntes Thema aus Giaocchino Rossinis Ouvertüre zur Oper „Wilhelm Tell“ vor. Als Solistin trat nun mit ihrem Violoncello, begleitet von Celloorchester, die 12-jährige Tabea Reich auf. Ausdrucksvoll trug sie „Après und rêve“ von Gabriel Fauré vor. Mit der melancholischen Melodie schildert der Komponist die Stimmung nach dem Aufwachen aus einem schönen Traum. Weiter ging es mit einem Choral von Robert Schumann, mit dem die jungen Streicher sehr gut ein exaktes und sauberes Zusammenspiel lernen können. Rhythmisch ging es dann zu, mit einem Tango-Klassiker von Angel Villoldo: „El Choclo“. Auch ein kleiner Walzer durfte im Programm nicht fehlen: Schwungvoll spielten die jungen CellistInnen den schmeichelhaften Musette-Walzer „Sous le ciel de Paris“ von Hubert Giraud. Gemütlich wirkte dann der Radetzky-Marsch als Schlussstück des Ensembles. Nach anhaltendem Applaus ließen sie es sich nicht nehmen, auch noch eine kleine Zugabe zu spielen: Die Titelmelodie zur „Sendung mit der Maus“ gaben die CellistInnen zum Besten, bevor das Publikum in die Pause entlassen wurde.
Nach der Pause nahm das große Sinfonieorchester der Musikschule Südliche Bergstraße mit ca. 50 jugendlichen MusikerInnen auf der Bühne Platz. Unter der umsichtigen Leitung ihres Dirigenten Clemens Hettler eröffneten die MusikerInnen ihre Beiträge mit dem Marsch aus George Bizets „Carmen“. Zwei junge Gesangssolistinnen aus der Gesangsklasse von Susanne Piro durften sich dann mit Arien aus „Figaros Hochzeit“ dem Publikum mit Orchesterbegleitung präsentieren. Die 11-jährige Nika Zhang sang treffsicher die Arie der Barbarina über die „unglücksel’ge kleine Nadel“ – „L’ho perduta’me meschina“. Veronika Beurer sang mit einer erstaunlich reifen Stimme ausdrucksvoll Susannas Rezitativ und Arie „Giunse alfin il momento“.
Theresia Jovic, ein langjähriges Mitglied dieses Orchesters, mittlerweile Studentin der Schulmusik, spielte als Solistin die populäre Romanze F-Dur von Ludwig van Beethoven. Das einsätzige Solostück bot der Solistin eine schöne Gelegenheit, ihre technische Versiertheit zu präsentieren. Der 1. Satz von Ludwig van Beethovens 1. Sinfonie beginnt mit einer langsamen und ernsten Einleitung. Ein schneller Teil mit lebhaften Themen, bei denen Streicher und Bläser einer klassischen Sonatenhauptsatzform folgen, schließt sich an. Hier zeigte sich, dass die Musikschüler große Spielfreude an Beethovens Musik hatten. Mit dem berühmten Walzer Nr. 2 hatte Clemens Hettler ein musikalisches „Schmankerl“ ausgesucht, dessen melancholischem Charme sich kein Zuhörer entziehen kann. Schwungvoll spielten die Jungen und Mädchen dieses populären Walzer, so dass herzlicher Applaus ihnen sicher war.
Schulleiter Ansgar Sailer zeigte sich hocherfreut über das große Engagement seiner KollegInnen, mit dem die Jugendlichen in hohem Maß gefördert werden. Er bedankte sich bei Ihnen mit Blumen und Präsenten. Auch die jugendlichen Solistinnen wurden mit Präsenten bedacht. Zum Abschluss spielten die Kinder aus dem Jugendorchester gemeinsam mit dem Sinfonieorchester einen Abschnitt aus Beethovens 9. Sinfonie: „Freude schöner Götterfunken“. Das Publikum im Harres Sport- und Kulturzentrum dankte mit anhaltendem Applaus.