Am 24. Juni konzertierte der Cellist David Neuhaus, ehemaliger Schüler der Musikschule Südliche Bergstraße, mit seinem Kammermusikpartner David Henkelman am Cembalo in der sehr gut besuchten Walldorfer Laurentiuskapelle im Rahmen der Konzertreihe „Ehemalige Schüler musizieren“.
Das Publikum wurde mit einer sehr persönlichen und humorvollen Moderation von David Neuhaus auf eine Reise durch „vergessene Cellowelten“ ins Neapel des 18. Jahrhunderts eingeladen. In der ersten Konzerthälfte erklangen Werke der ersten Generation neapolitanischer Cellisten wie Francone, Greco und Bononcini – allesamt Virtuosen ihrer Zeit. David Neuhaus spielte auf einem Barockcello, dessen vier Saiten um einen Ganzton tiefer gestimmt waren, wie zu der Zeit damals üblich. Der sonore Klang der Darmsaiten entführte in den improvisatorisch angelegten Stücken in eine altertümliche Klangwelt, die sich hervorragend mit dem charmanten Spiel des Cembalisten mischte.
In der zweiten Konzerthälfte spielte das Duo nun Werke von Schülern der Komponisten aus der ersten Konzerthälfte – diesmal spielte David Neuhaus auf einem anderen Barockcello, das gemäß der damaligen Entwicklung wie ein heutiges Violoncello gestimmt ist. Zwischen den Werken von Scarlatti, Pergolesi und Lanzetti erzählte der Cellist immer wieder auf unterhaltsame Art etwas zu den Stücken, dem Instrumentarium und dem Leben der Komponisten und ermöglichte damit dem Publikum die Veränderung des Kompositionsstils, der Instrumente und die Vielseitigkeit des Repertoires zu erleben und zu verstehen.
David Neuhaus faszinierte mit seinem virtuosen Spiel und brachte mit seinen einfallsreichen Verzierungen das Publikum manchmal zum Schmunzeln. Genauso berührte er in den langsamen, melancholischen Sätzen mit seinem warmen und gesanglichen Klang. David Henkelman begleitete feinfühlig und voller Frische und Elan. Die beiden Musiker spielten hervorragend zusammen und es war eine Freude ihren musikalischen Erzählungen zu lauschen.